Donnerstag, 11. Mai 2006

Coca-Cola,die Geschichte

Der Anfang unter Pemberton

Erfunden wurde Coca-Cola von John Stith Pemberton. Der Kriegsveteran und Pharmazeut aus Atlanta braute mit Wein, Kolanüssen, Damiana und einem Extrakt aus den Blättern der Kokapflanze einen Sirup als Mittel gegen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Depressionen, das er Pemberton's French Wine Coca nannte. Vorbild hierfür war der beliebte Vin Mariani. Sein Ziel war es, durch das enthaltene Kokain einen Ersatz für das damals beliebte, aber mit Nebenwirkungen behaftete Morphium zu finden. Nachdem am 25. November 1885 Atlanta und Fulton County beschlossen hatten, die Prohibition am 1. Juli 1886 versuchsweise für zwei Jahre einzuführen, war Pemberton gezwungen, den Wein aus dem Getränk zu nehmen und so Coca-Cola zu erfinden.

Mit Sodawasser gemischt wurde der Sirup erstmals am 8. Mai 1886 als Getränk in Jacob's Pharmacy in Atlanta für 5 Cent pro Glas verkauft. Es wurde damals nicht als Erfrischungsgetränk, sondern als Medizin verkauft. In Apotheken und den damals beliebten Soda-Bars vertrieben, verkaufte man am Anfang täglich im Durchschnitt nur 13 Gläser.

Der Aufstieg unter Candler

Nachdem Pemberton, vermutlich um sich Geld für seine Morphiumsucht zu beschaffen, das Rezept und die Rechte an Coca-Cola mehrfach verkauft hatte, verschaffte sich nach mehreren Irrungen und vermutlich auch Betrügereien am 30. August 1888, kurz nach dem Tod des Erfinders, der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler die legale Mehrheit an der Marke. Insgesamt hatte er $2.300 für die gesamten Rechte bezahlt. 1892 gründete er The Coca-Cola Company. Ein Jahr später ließ Candler Coca-Cola als Marke schützen und vermarktete sein Produkt schon 1895 in den gesamten USA und seit 1896 auch im benachbarten Ausland. Einer seiner Partner war Frank M. Robinson, Pembertons Buchhalter, der aus Enttäuschung darüber, von Pemberton beim Verkauf der Coca-Cola-Rechte übergangen worden zu sein, Candler erst das Rezept zukommen ließ und später die Produktion und vor allem Werbung von Coca-Cola organisierte. Da in den USA in immer mehr Bundesstaaten die Prohibition galt, hatte Coca-Cola es nicht schwer, sich mit seinem Verkaufspreis von einem Nickel (5 Cent) als „Ersatzdroge“ durchzusetzen.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts Coca-Cola schon vereinzelt unter Verwendung des Sirups in Flaschen abgefüllt wurde, kam das Geschäft damit erst 1899, nach der Einführung von Kronkorken, richtig in Fahrt. In der Annahme, Coca-Cola sei hauptsächlich für Soda-Bars bestimmt, gab Candler die Rechte zur Abfüllung praktisch zum Nulltarif an Franklin Thomas und Joseph Brown Whitehead ab. Diese gründeten die Coca-Cola Bottling Co. und belieferten bald die gesamten Vereinigten Staaten. Coca-Cola wurde bald nicht mehr nur von der urbanen Oberschicht in Soda-Bars, sondern vor allem auch von der Landbevölkerung und Schwarzen getrunken.

Der gesellschaftliche Erfolg unter Woodruff

Im Januar 1916 übergab Asa Candler die Führung des Geschäfts an seinen Sohn Howard. An Weihnachten des Jahres vermachte Asa Candler seinen Verwandten seine 90 % der stimmberechtigten Aktien bis auf sieben Stück. Jedoch schon 1919 verkaufte Howard Candler hinter dem Rücken des Vaters die Coca-Cola-Company an ein Konsortium um Ernest Woodruff und Eugene Stetson für 25 Mio. $ weiter.

1923 trat Robert W. Woodruff, der Sohn von Ernest Woodruff, seinen Job als neuer Präsident der Coca-Cola-Company an. Unter seiner Führung sollten die Firma und ihre Coca-Cola das werden, was der Journalist William Allen White später das „sublimierte Wesen Amerikas“ nennen sollte. Sein Ziel war es, dass Coca-Cola nie mehr als „eine Armeslänge von der Lust“ entfernt sein dürfe, und es weltweit zu verbreiten, wofür 1926 das Foreign Sales Department – später The Coca-Cola Export Corporation – gründete.

Während des 2. Weltkrieges wurde in den USA Zucker rationiert. Trotzdem versprach der damalige Chef Robert Woodruff für jeden Soldaten eine Coke für 5 Ct. Das war der Anfang einer engen Beziehung zwischen dem Militär und der Coca-Cola Company. So wurden in der Folgezeit auf Befehl des amerikanischen Generals Eisenhower („Eisenhower Cable“) 64 Abfüllanlagen in Übersee errichtet und 248 Coca-Cola-Angestellte abgestellt, die, ohne dass sie gedient haben mussten, zu Offizieren ernannt wurden, um die Versorgung mit Coca-Cola sicherzustellen, das als Rückgrat der Moral der Soldaten galt. Diese Angestellten hatten den Rang eines „Technical Officers“, ein Begriff, der für Panzer-Techniker geschaffen wurde. So kam es auch, dass im Krieg drei Coca-Cola-Techniker starben, vermutlich da ihr Flugzeug abgeschossen wurde. Für das Militär füllte man Coca-Cola 1950 auch zum ersten Mal in Dosen ab.

Coca-Cola

Coca-Cola ist der als Warenzeichen eingetragene Name für ein koffein- und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Es ist die weltweit erste und umsatzstärkste Cola-Marke. Inhaber ist The Coca-Cola Company aus Atlanta in den USA, der größte Softdrinkhersteller weltweit.

>Der „Coca-Cola“-Schriftzug ist eines der bekanntesten Embleme der Welt und Ikone des westlichen Lebensstils.

Werner´s Page

No Future - oder doch ?

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ein Scheiss
Oh wie schlimm. Dann sind da halt mehr Schadstoffe...
Zigenbrot (Gast) - Mo Mai 21, 21:03
..........(KIff3r-MIT-Asth ma)
Besser hät ich es nie sagen können!!! Ich selber hasse...
Donking :P (Gast) - So Feb 22, 01:47
Drogen
Das sehe ich genau so. Wenn eine Frau schwanger ist,...
Werner (Gast) - Mo Nov 10, 11:45
drogen
Ich weiß nicht wie Frauen in der Schwangerschaft Drogen...
tanja (Gast) - Mo Nov 10, 10:38
Herointod (Antwort)
So wie du ie Situation beschreibst muß es tatsächlich...
wernerbehr - Mi Okt 1, 10:26

Links

Freier Text 1

Suche

 

Status

Online seit 6937 Tagen
Zuletzt aktualisiert: Mo Mai 21, 21:03

Credits

Kokainintoxikation

Kokainintoxikation (Kokainvergiftung) Erstellt von : Dr. Carola Seidel 1. Betroffene Patientengruppen Drogennotfälle treten bei drei Personengruppen auf: Erstens bei Drogenkonsumenten, zweitens bei Bodypackern, das sind Drogenkuriere, und drittens bei Bodystuffern, das sind Drogenhändler auf Flucht vor der Polizei. 1.1 Bodypacker Bodypacker, also Drogenkuriere, schmuggeln Kokain und Heroin in Kondomen und ähnlichen Materialien verpackt im Magen-Darm-Trakt. Heroin wird meist aus afrikanischen und asiatischen Ländern, Kokain meist aus Südamerika eingeführt. Inzwischen wird der Cocabaum aber auch auf den Seychellen, in Ostafrika, in Indonesien und auf Sri Lanka angebaut, so daß man aus dem Einreiseland nicht mehr unbedingt auf die Droge schließen kann. Bodypacker tragen häufig ein vielfaches der letalen Dosis in sich, oft 5 – 7 g Kokain pro Kondom. Die Letaldosis liegt geschätzt bei 1-2 g oral, sie ist allerdings sehr variabel. Man sollte deshalb bei Patienten, die sich ohne Anamnese in einem Ausnahmezustand befinden , immer auch an eine Drogenintoxikation denken. Nachweis der Drogenpäckchen Die Kondompäckchen sind meist 1,5 bis 4 cm groß und lassen sich durch eine Abdomenleeraufnahme in den meisten Fällen nachweisen. Die Erfolgsquote liegt bei 70 bis 90 Prozent. Typisch sind für Kokain rundliche, weichteildichte Fremdkörper. Auch die Sonographie (Ultraschall) kann bei der Paketsuche im Magen-Darm-Trakt hilfreich sein. Falls alle diese Befunde negativ sind und trotzdem ein starker Verdacht besteht, sollte eine Röntgenkontrastuntersuchung oder ein Abdomen-CT durchgeführt werden. Eine chirurgische Entfernung ist nötig bei radiologischen Zeichen einer drohenden Ruptur (Zerreißung) der Päckchen. Diese zeigt sich durch ein Lufthalo um das Päckchen. Außerdem sollte bei Intoxikationserscheinungen (Vergiftungserscheinungen) und Ileussymptomatik (Darmverschluß) eine chirurgische Entfernung erfolgen. Eine konservative Therapie mit milden Abführmitteln darf nur bei fehlenden Intoxikationszeichen und unter strenger klinischer Kontrolle erfolgen. Es eignen sich Gastrografin, Buttermilch und Sauerkraut sowie Dulcolax und Natriumsulfat. Es sind Fälle bekannt, in denen die Ruptur der Päckchen zum Multiorganversagen und zum Tod geführt hat. Daraus ergibt sich, daß alle Drogenkuriere im Krankenhaus überwacht werden müssen und erst entlassen werden dürfen, wenn alle Päckchen abgesetzt wurden und die Röntgenkontrollen negativ sind. 1.2 Bodystuffer Als letzte Risikogruppe seien noch die Bodystuffer erwähnt, die auf der Flucht vor der Polizei ihre in Cellophan verpackten Drogen schlucken. Cellophan weist eine schlechte Reißfestigkeit auf, wodurch es schnell zu einer beträchtlichen Resorption (Aufnahme) der Droge aus dem Magen-Darm-Trakt kommt. 2. Beimengungen zu Drogen Bedenken muß man immer, daß es sich in 10 bis 20 % aller Drogennotfälle um Mischintoxikationen handelt. Teilweise beabsichtigt, teilweise aber auch durch die Unreinheit der eingenommenen Substanz bedingt. Beimengungen sind u.a. Coffein, Ephedrin, Theophyllin, Amphetamin, Metamphetamin, LSD, Heroin, Codein, Lokalanästhethika, Bicarbonat und Chinin. Auch analgetische Substanzen (Schmerzmittel) wie Salicylate, Paracetamol und Ketamin können beigemischt sein. 3. Herkunft und Geschichtliches 3.1 Das "Aspirin der Anden" Kokain wird aus den getrockneten Blättern des Cocastrauches gewonnen und ist weltweit der am meisten konsumierte psychoaktive Pflanzenstoff. Der Cocastrauch stammt aus den Regenwäldern der Anden und wird seit Jahrtausenden kultiviert und genutzt. Aus 100 kg Cocablättern können gute Chemiker 1 kg Kokain herstellen. Das Wort Coca stammt aus der Aymarasprache - die Aymara sind ein Indianerstamm - und bedeutet nichts weiter als Baum. Darin drückt sich die große kulturelle Bedeutung der Pflanze aus. Der älteste archäologische Beleg für das Cocakauen wird auf das Jahr 3000 v. Chr. datiert. Im trockenen Tiefland von Peru sind in zahlreichen präkolumbianischen Gräbern Reste von Coca-Blättern gefunden worden. In Nordchile wurden die Haare von Mumien auf Kokain und seine Hauptmetaboliten (Abbauprodukte) untersucht. In fast allen Proben wurden Spuren festgestellt. Coca hatte in vielen präkolumbianischen Kulturen eine äußerst wichtige Funktion als ökonomisches Austauschgut, als Medizin, als Aphrodisiakum, als Heilmittel und als rituelles Rauschmittel. Den Indianern war der Cocastrauch heilig, denn ein Leben ohne ihn schien in dem sauerstoffarmen Hochgebirge undenkbar. Es scheint, daß Kokain die Sauerstoffaufnahme ins Blut fördert. Es ist sicher, daß Cocablätter in der präkolumbianischen Zeit eine wichtige Arznei waren. Leider ist die Quellenlage sehr schlecht, so daß sich leider keine spezifischen Aussagen machen lassen. Der heutige volksmedizinische Gebrauch ist jedoch derart vielfältig, daß man die Coca das "Aspirin der Anden" genannt hat. Es wird bei Schmerzen aller Art, bei Neuralgien, Rheuma, Erkältungen, Grippe, Verdauungsstörungen, Koliken, verdorbenem Magen, Höhenkrankheit, Ermüdung, Schwächezuständen und zur Erleichterung der Geburt verwendet. Der Gebrauch von Coca als Dopingmittel geht auf die laufenden Boten der Inkazeit zurück. Diese Postläufer legten im Hochgebirge gewaltige Strecken zurück, um die Botschaften im Inkaimperium zu verteilen. Ohne Coca wäre dieser Postdienst wohl zusammengebrochen. 3.2 Berühmte "Kokser" in Europa Nach Europa wurde Kokain um 1870 gebracht. Kokain wurde damals zur Entwöhnung von Alkoholikern und Morphinabhängigen eingesetzt und war außerdem Mittel gegen Melancholie. 1884 wurde es zum ersten Mal als Lokalanästhetikum am Auge eingesetzt. Der Gebrauch von Kokain war in den goldenen Zwanzigern in Deutschland und in Italien weit verbreitet. Viele Karikaturisten versuchten sich an dem Thema. Kokain wird – im Gegensatz zu dem Bild – meistens ins Gemeinschaft konsumiert. Der Spender legt auf einem Spiegel mehrere Linien aus. Dann wird ein Geldschein zu einem Röhrchen aufgerollt und in Nasenloch geführt. Anschließend saugt man die Linie hoch und reicht den Spiegel an den nächsten weiter. Künstler, Musiker und Literaten lassen und ließen sich davon stimulieren. Ein berühmte Kokser war Hermann Göring, auch Adolf Hitler soll Kokain genommen haben. Der englische Schriftsteller Stevenson schrieb seinen berühmten Roman "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" in sechs Tagen mit Hilfe des magischen Pulvers. Der Arzt Gottfried Benn hat Gedichte über Kokain geschrieben, dem er sehr ergeben war. Auch andere Dichter und Literaten ließen sich vom Kokain inspirieren: Georg Trakl und Klaus Mann. Der Komponist Richard Strauss schrieb seine Oper Arabella unter Kokaineinfluß. Vor allem der Vin Mariani, der kräftige Kokawein, hat die Künstler, Intelektuellen und Politiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts inspiriert. Die Schriftsteller Alexandre Dumas, Henrik Ibsen, Jules Vernes und H. G. Wells haben vom Mariani-Wein "gelebt" und unter seinem Einfluß geschrieben. Angeblich koksen heute auch hochdotierte Computerfachleute, Softwareentwickler und Programmierer, um dem Leistungsdruck standzuhalten. Der pro Kopf höchste Kokainverbrauch liegt verschiedenen Schätzungen zufolge konzentriert im Silicon Valley und in der Wallstreet. Kokain stimuliert nämlich das zentrale Nervensystem und macht viele Menschen besonders konzentrationsfähig und angstfrei. 4. Anwendung – Wie wird Kokain genommen? Kokain kann intravenös, geschnupft, geraucht und oral zugeführt werden. Auch die intravaginale (in die Scheide) Applikation und die Injektion in den Penisschaft sind beschrieben. Nach letzterem kam es zur Gangrän des Penis. Die Wirkung tritt bei i.v.-Gabe und beim Rauchen sofort ein, beim Schnupfen oder Schlucken nach 30 bis 60 Minuten. Crack ist die freie Base des Kokains und wird geraucht. Die Wirkung nach Rauchen scheint eine andere Qualität als die nach schnupfen zu haben. Den eher anregenden Rausch nach Schnupfen kann man wohl nicht mit dem umwerfenden Kurzzeitrausch des Crackrauchens vergleichen. Während geschnupftes oder oral genommenes Kokain für 20 bis 60 Minuten das Gefühl besonderer Konzentriertheit vermittelt, bewirkt Crack geraucht für 3 bis 5 Minuten einen unerhört starken Kick, was Körpergefühle angeht, sowie auch die Euphorie absoluter Omnipotenz. Kokain hinterläßt beim Konsumenten am nächsten Tag eine Schniefnase, auch Kokain-Schnupfen oder 24-hour-flu genannt. 5. Nachweisbarkeit in Blut und Urin Die Halbwertszeit der psychischen Wirkung beträgt 1 Stunde, die der somatischen (körperlichen) Wirkungen jedoch 5 bis 6 Stunden. Im Blut ist Kokain für bis zu 12 Stunden nachweisbar. die beiden Hauptmetabolite, Benzylecgonin und Methylecgoninester, können bis zu 48 Stunden nach Einnahme im Urin nachgewisen werden. Mit dem Radioimmunessay sind die Metaboliten für 4 bis 6 Tage nachweisbar. Kokainspiegel sind klinisch von geringem Wert, können aber in einigen Fällen eine forensische Bedeutung haben. 6. Psychische Wirkungen Die psychische Wirkung einer Einzeldosis zeichnet sich aus durch: allgemeines Wohlbefinden, die schon erwähnte Euphorie, eine gesteigerte Vigilanz (Aufmerksamkeit, Wachheit), ein überhöhtes Selbstvertrauen, das bis zur Selbstüberschätzung führen kann, aber auch eine verminderte Impulskontrolle, verbunden mit erhöhter Agressivität, die von einer Depression gefolgt sein kann. Es macht angstfrei, stimuliert das Bedürfnis nach Alkohol und wird als Aphrodisiakum genutzt.   7. Körperliche Nebenwirkungen Als Nebenwirkungen stehen Kopfschmerzen, Hypertonus (Bluthochdruck), Tachykardie (beschleunigter Herzschlag) und Mydriasis (weite Pupillen) im Vordergrund. Die Hypertonie und die Tachykardie sind beide dosisabhängig. Wenn die Hypertonie sehr ausgeprägt ist, kann eine Reflexbradykardie (langsamer Herzschlag) auftreten. Schon bei niedriger Dosierung kann Kokain zu weiten, lichtstarren Pupillen führen. 8. Kokainintoxikation - Erscheinungsbild Kokainintoxikationen sind nicht selten, weil Kokain schnell zu einer Gewöhnung führt. Zum Erreichen der gewünschten psychischen Wirkung müssen immer höhere Dosen Kokain eingenommen werden. Die Schwelle für somatische (körperliche) Nebenwirkungen bleibt aber gleich. Das führt dazu, daß sich die notwendige Wirkdosis immer mehr der toxischen Wirkung annähert. Die Kokainintoxikation zeichnet sich aus durch die Trias: weite Pupillen, kardiovaskuläre (das Herz-Kreislauf-und Gefäßsystem betreffende) Störungen und neurologische Störungen. Bei Crack-Rauchern kommen noch schwarzes Sputum (Auswurf) und Thoraxschmerzen (Brustschmerzen) dazu. Die Bestimmung von Letaldosen (tödlichen Dosen) ist schwierig. Es besteht wohl eine hohe individuelle Empfindlichkeit. Die geschätzten Letaldosen liegen für die orale Einnahme bei 1 g, für die i.v.-Zufuhr bei 200 mg. Die i.v.-Normaldosis beträgt 16 mg, beim Schnupfen sind 10 bis 35 mg eine übliche Menge. Eine große Dosis kann zum plötzlichen Tod führen aufgrund eines plötzlichen Herzversagens oder aufgrund von malignen Herzrhythmusstörungen.   Kokain hat eine mehrfache Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Es führt zu einer exzessiven Hypertonie, einer Tachykardie und Koronarspasmen (Verengungen der Herzkranzgefäße), Erscheinungen, die ihre Ursache in einem extrem gesteigerten Sympathikotonus haben. Die arterielle Hypertonie kann zu intrazerebralen Blutungen (Hirnblutungen) und zur Aortendissektion (Zerreißung der Bauchschlagader) führen. Der extrem erhöhte Sympathikotonus entsteht durch die Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin am synaptischen Spalt. Außerdem ruft Kokain über eine zentrale Erregung von Rezeptoren im Hypothalamus Herz- und Gefäßreaktionen hervor, u.a. den schon erwähnten Vasospasmus an den Koronararterien. Gleichzeitig wirkt Kokain über eine Blockade der Natriumkanäle negativ inotrop, was es von allen anderen Psychostimulantien unterscheidet. Der generalisierte Vasospasmus (hervorgerufen durch die zentrale Erregung von Gefäßrezeptoren) führt oft zu einer passageren Minderdurchblutung aller Organe, d.h. u.a. Nieren, Rückenmark, Magen-Darm-Trakt und Phalangen (Zehen und Finger), die sich oft spontan erholt. Besonders gefürchtet sind jedoch die Myokardischiämien (Sauerstoffminderversorgung des Herzens). Es sind aber auch Darmischiämien (Sauerstoffminderversorgung des Darms) und Nierenversagen mit anschließender Dialysepflicht beschrieben. Es gibt drei Ursachen für die Myokardischiämien. Die schon erwähnte Tachykardie und der bestehende Hypertonus führen zu einem enorm gesteigerten O2 – Verbrauch des Herzens. Ein weiterer Faktor bei der Entstehung der Myokardischiämien sind die Koronarspasmen, die bei herzgesunden jungen Leuten zum Myokardinfakt führen können. Einen weiteren Faktor stellt die beobachtete erhöhte Thrombozytenaggregation dar. Die Myokardischiämien sind häufig und lassen sich weder vorhersagen noch ausschließen. Ein Myokardinfakt kann auch noch zwei Wochen nach dem letzten Kokainabusus auftreten. Dabei ist auch der Applikationsweg ohne Bedeutung. Bei i.v.-Gabe tritt er meistens innerhalb von 90 Minuten ein, aber auch noch nach 15 Stunden. Bei einer Angiographie können sich normale Koronarien zeigen, da der Vasospasmus der wichtigste Faktor ist. Die Myokardischiämien begünstigen ihrerseits die Entstehung von gefürchteten Rhythmusstörungen, die durch die erhöhten Katecholaminspiegel bei Kokainintoxikationen eh schon gehäuft auftreten. Es treten besonders häufig supraventrikuläre Tachykardien, AV-Dissoziationen und Reentry-Tachykardien. Das Auftreten von Rhythmusstörungen deutet auf eine schwere Intoxikation hin, genauso wie das Auftreten einer Hypotension (Blutdruckabfall). Durch seine blockierende Wirkung auf die Natriumkanäle wirkt Kokain zusätzlich arrhythmogen. Dies zeigt sich durch das Auftreten von breiten Kammerkomplexen, Blockbildern und ventrikulären Rhythmusstörungen. Die ventrikulären Rhythmusstörungen reichen von gehäuft auftretenden Extrasystolen bis zu Kammertachykardien und Kammerflimmern (Herzstillstand). Oft wird eine Laktatazidose beobachtet. Wie alle Lokalanästhetika wirkt auch Kokain negativ inotrop. Diese negative Inotropie überwiegt in jedem Fall die durch den gesteigerten Sympathikotonus hervorgerufene positive Inotropie. Es sind Fälle mit einer extremen Verminderung des Herzzeitvolumens beschrieben, welche sich ohne Residuen (Spätschäden) erholt haben. Die vasokonstriktionsbedingte Hypoperfusion der Organe und die Verminderung des Herzzeitvolumens führen bei gleichzeitig erhöhtem zellulären Metabolismus zu einer massiven Laktatazidose. Diese ausgeprägte Azidose mit ph-Werten bis zu 6,3 und Basenüberschüssen bis zu –32 mmol/l begünstigt wiederum die Entstehung von Rhythmusstörungen. Bei den psychiatrischen Intoxikationserscheinungen steht neben Angst, Agitiertheit und der paranoiden Psychose vor allem die Depression mit stark erhöhter Suizidalität im Vordergrund. Ganz wichtig ist hier ein beruhigender Umgang mit dem Patienten, ggf. ist die Gabe von Diazepam nötig. Bei den neurologischen Intoxikationserscheinungen handelt es sich um Kopfschmerzen, Epilepsien und Bewußtseinsstörungen. Die Kopfschmerzen können Vorboten oder erstes Symptom einer intrazerebralen Blutung sein, die als Folge der extremen Hypertonie auch ohne vorbestehende Gefäßmißbildung auftreten kann. Die Krampfanfälle sind ausschließlich generalisiert, tonisch-klonisch und meist selbstlimitierend. Das Auftreten eines Status epilepticus bedeutet jedoch höchste Alarmstufe, da dieser oft einer myokardialen Dekompensation, einer Rhabdomyolyse und einer Hyperthermie vorausgeht. Die Bewußtseinsstörungen können passager im Sinne einer Synkope verlaufen oder als Koma imponieren. Im letzteren Fall liegt häufig ein hämorrhagischer oder ein thromboembolischer Insult (Hirninfarkt) vor. Therapie der Wahl ist Diazepam, da es antikonvulsiv und beruhigend wirkt. Durch die erreichte Dämpfung des zentralen Sympathikotonus kann mit einer gewissen Erniedrigung von Herzfrequenz und Blutdruck gerechnet werden. Haldol und Chlorpromazin sollten aus 3 Gründen nicht gegeben werden: 1.erniedrigen sie die Krampfschwelle 2.wirken sie arrhythmogen und 3.können sie eine Hyperthermie auslösen. Ein Status epilepticus muß unter Umständen mit einer Barbituratnarkose unter Relaxierung unterbrochen werden. 9. Behandlung der Kokainintoxikation Die Kokainintoxikation erfordert ein rasches und aggressives Vorgehen. Als erstes sollte der Patient mittels Pulsoxymetrie, EKG und Blutdruckmanschette überwacht werden. Je nach Zustand ist auch eine arterielle Blutdruckmessung mit arteriellen Blutgasanalysen erforderlich. Häufig ist die Gabe von Sauerstoff nötig, genauso wie eine Sedierung mit Benzodiazepinen. Beim Vorliegen breiter Kammerkomplexe und Rhythmusstörungen ist die Gabe von Natriumbikarbonat angezeigt, in einer Dosierung von 1-2 mmol/kg. Das Bikarbonat hebt den Blut-ph, korregiert dadurch Elektrolytstörungen und bewirkt eine vermehrte Proteinbindung des Kokains. Eine weitere Behandlung der Rhythmussörungen ist am ehesten mit Verapamil einzuleiten, dessen Wirkung zwar erst im Tierversuch nachgewiesen wurde, dennoch von den meisten Autoren nicht als falsch angesehen wird. Dabei muß jedoch die negativ inotrope Wirkung beachtet werden. Vor Lidocain muß wegen der Möglichkeit Epilepsien auszulösen gewarnt werden. Auch Beta-Blocker sollten sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Durch die Betablockade kann es zu einer überschießenden Wirkung der durch Kokain freigesetzten Katecholamine kommen. Hierdurch können die arrhythmogenen Koronarspasmen unterhalten werden. Bei lebensbedrohlichen ventrikulären Tachykardien kann Propanolol (Dociton) wirksam sein. Eine Senkung des Blutdrucks wird am besten mit dem a -Blocker Phentolamin (Regitin) erreicht. Die Hypertonie spricht aber auch sehr gut auf Diazepam an, weil Diazepam den zentralen Sympathikotonus senkt. Gleiches gilt für die Tachykardien. Beim Vorliegen von Myokardischiämien sollten Nitrate oder Calciumantagonisten sowie Aspirin verabreicht werden. Die Behandlung eines Myokardinfarktes geschieht in üblicher Weise. Die Indikation zur Thrombolyse wird von einigen Autoren eng gestellt wegen der Gefahr der Hirnblutung. Andererseits sind in einer retrospektiven Studie an 155 Pat. 23 lysiert worden, ohne daß größere Probleme aufgetreten wären. Kokain kann durch Schädigung der Alveolarmembran, durch Veränderungen der mikrovaskulären Permeabilität oder durch ein akutes Linksherzversagen zum Lungenödem führen. Dieses bildet sich normalerweise nach 72 Stunden zurück. Anderen Quellen zufolge ist ein Lungenödem oft mit letalen Ausgängen assoziiert. Die Therapie besteht in der Gabe von Diuretika und Beatmung. Tritt eine Atemdepression auf, so enden die Verläufe oft letal. Vor der Atemdepression wird oft eine Zunahme von Atemfrequenz und Atemtiefe beobachtet. Kokain kann ebenso wie andere Psychostimulantien eine Hyperthermie auslösen. Diese ist in einigen Fällen von einer Rhabdomyolyse mit Nierenschädigung begleitet, dazu kommt häufig eine Hyperkaliämie. Als Ursache werden eine Störung der zentralen Thermoregulation und eine direkte Wirkung auf die Skelettmuskulatur diskutiert. Beim Verdacht auf eine Kokainintoxikation ist also wiederholt die Körpertemperatur zu messen. Die Therapie besteht in physikalischer Kühlung und der Minimierung der körperlichen Aktivität, d.h. ggf. medikamentöser Ruhigstellung. Die Hyperthermie ist oft lebensbedrohlich und wird oft auch von Krampfanfällen begleitet. 10. Kokaingenuß während der Schwangerschaft Sporadischer Gebrach in der Frühschwangerschaft bei intakten Lebensverhältnissen und ohne weitere schädigende Faktoren scheint das Mißbildungsrisiko nicht zu erhöhen. Folgen des ausgeprägten Kokainabusus sind die vorzeitige Plazentalösung (Plazenta = Mutterkuchen), eine erhöhte Abortrate, Frühgeburtlichkeit, Totgeburten, intrauterine Wachstumsverzögerung und Mikrozephalie (Hirnfehlbildung). Außerdem wurde über zerebrale Infarkte (Hirninfarkte), ein zweifach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer nekrotisierenden Enterokolitis (Darmentzündung) beim Neugeborenen, Fehlbildungen von Urogenital- und Skelettsystem sowie über intestinale Atresien (Darmfehlbildungen) und Infarkte berichtet. Das weite Spektrum der Veränderungen läßt sich durch eine Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) mit nachfolgender Minderdurchblutung sowohl im Bereich der Plazenta als auch der fetalen Organe erklären. Bei Neugeborenen und bei Kindern wurde auch über Verhaltensaufälligkeiten und EEG-Veränderungen berichtet.

Aids und Drogen
Physische und psychische Wirkungsweisen von meist illegalen Drogen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren