Verdickte Hirnrinde stört sehen
Eine Verdickung in zwei Regionen der Hirnrinde kann vielleicht erklären, warum Migräne-Patienten häufig an Sehstörungen leiden.
Wissenschaftler der Harvard Medical School haben in einer Studie mithilfe von Magnetresonanz-Aufnahmen eine Besonderheit im Gehirn von Migräne-Patienten entdeckt: Ihre Hirnrinde (Cortex) weist an zwei Stellen Verdickungen auf, die gesunde Menschen nicht haben. Die beiden Gebiete haben mit der Signalübertragung für die Bewegungsverarbeitung zu tun.
Die Wissenschaftler untersuchten 24 Migräniker, von denen die Hälfte an einer Migräne mit Aura litt, und 15 gesunde Kontroll-Probanden mittels zweier verschiedener Magnetresonanz-Methoden. Diese präzisen Abbildungen zeigten eine Veränderung der Hirnrinde, die Rückschlüsse auf die Entstehung von Migräne liefern könnte. Die bisher gängige Überzeugung war, dass das Gehirn eines Migränikers keine strukturelle Abweichung von gesunden Gehirnen aufweist.
Die Verdickung im Cortex fanden die Wissenschaftler rund um Cristina Granziera gleichermaßen bei Migränepatienten mit und ohne Aura. Eine Erklärung könnte sein, dass alle Migräne-Kranke vor einem Anfall eine Aura erleben, sie aber bei einem Teil „stumm“ abläuft. Während der Aura-Phase treten Wahrnehmungsstörungen auf, die sich in erster Line durch optische Erscheinungen äußern.
Die Hirnveränderung an einer Stelle der Bewegungsverarbeitung als mögliche Erklärung für Migräne passt auch zu dem Phänomen, dass viele Patienten empfindlich auf Bewegung reagieren und zum Beispiel schnell reisekrank werden.
Die Wissenschaftler sind sich bewusst, dass noch viel Forschung nötig ist, um Migräne zu erklären. Aber die Entdeckung dieser Besonderheit an der Hirnrinde könnte einen neuen Weg für Erklärungen öffnen.
Die Studie erschien online in PLoS Medicine, einer Veröffentlichung der Public Library of Science.
wernerbehr - So Okt 22, 18:36
von Dr. med. Merten Gareiss
Bio-Drogen stehen synthetischen Drogen um nichts nach. Auf der Suche nach immer Neuem stoßen Drogenkonsumenten auf altbekannte Rauschmittel wie zum Beispiel das Gift der Aga-Kröte (Bufo marinus). Die Wirkung des Giftes dieser Bufo-Art ist dem LSD verwandt. Über Drogenwirkung, Vergiftungserscheinungen und Gefahren.
Verwendung der Kröte
Die Kröte wird in vielfältiger Art und Weise als Droge "genutzt". Das Gift kann von geschickten Tierbesitzern "gemolken" werden, in dem die giftproduzierenden Drüsen an den Schultern mit Daumen und Zeigefinger stimuliert werden. Das Sekret wird dann getrocknet und in einer Haschischpfeife scheibchenförmig inhaliert. Nach der Sekretgewinnung benötigt die Kröte vier bis sechs Wochen bis sie wieder verwertbare Mengen des Giftes in ihren Drüsen produziert und gespeichert hat.
Der besondere Kick: Ablecken
Besonders Wagemutige, die auch noch einen ekligen Impuls für ihren Drogenkick brauchen, lecken die Kröte ab. Besonders viel Sekret sondert sie ab, wenn man in die Nähe der Kröte ein Feuerzeug als Wärmequelle bringt und damit die Kröte in Angst versetzt.
Als weitere – allerdings nur einmalige Möglichkeit – kann man die Haut trocknen und diese dann als "Tee" zubereiten oder nach entsprechender Vorbereitung rauchen.
Inhaltsstoffe
Schon im Mittelalter war das Gift von Kröten Inhaltsstoff von Hexensalben. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert verwendeten Mediziner Krötengift zur Behandlung der Herzschwäche, weil ein Inhaltsstoff ein glykosidhaltiger, herzstärkender Stoff ist. Auch heute noch werden getrocknete Krötenhäute in China und Japan als Naturheilmittel eingesetzt.
Das Gift der Aga-Kröte umfasst einen ganzen Cocktail an Substanzen, die vor allem auch in dieser Mischung für die rauschartige Wirkung verantwortlich sind.
Bufotoxine: sind dem Digitalis verwandt und haben eine pulsverlangsamende und herzkraftstärkende Wirkung. Sie sind aber auch bei Vergiftungen für den starken Abfall der Pulsfrequenz verantwortlich.
Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin) haben eine pulserhöhende und luftwegserweiternde Wirkung, die bei Aufnahme des Giftes durch den Mund früher (bereits nach 5-10 Minuten) einsetzt als die Rauschwirkung.
Halluzinogene und zwar Bufotenin, Dimethyltryptamin (DMT) und 5-Methoxy-DMT. DMT steuert den Eintritt des Rausches, 5-Hydroxy-DMT die Stärke desselben. Bufotenin wirkt eher schwach halluzinogen und hat eine stärker herzschädigende Wirkung.
Drogenwirkung und Vergiftungserscheinungen
Die Wirkung des Giftes dieser Bufo-Art ist dem LSD verwandt. Die Dauer der Wirkung ist insgesamt nur kurz. Die Konsumenten berichten von:
Farberscheinungen
Euphorie
Redefluss
Selbstüberschätzung
negative Wirkungen: Introvertiertheit, Horrortrips, Echoreaktionen und psychotische Zustände werden vereinzelt beschrieben
Vergiftungserscheinungen und Gefahren
Wie bei jeder Droge lässt sich auch beim Gift der Aga-Kröte weder die genaue Konzentration der Inhaltsstoffe noch die individuelle Reaktion des einzelnen Konsumenten voraussagen. Folgende Erscheinungen wurden beschrieben:
Übelkeit, Erbrechen
Blutdruckanstieg
weite Pupillen, Augenzittern
Blaufärbung von Haut- und Schleimhäuten
Kopfschmerzen und Schwindelgefühle
Herzrhythmusstörungen und starker Abfall der Herzfrequenz
epilepsieartige Verkrampfungen
psychotische Zustände
Fazit: Die nicht voraussehbare Wirkung der Droge und die doch bestehenden Gefahren lassen eigentlich wegen der Kürze der Wirkungszeit den Konsum des Giftes auch für Drogenkonsumenten nicht sinnvoll erscheinen. Warum trotzdem die Aga-Kröte in Drogenkreisen einen Boom erlebt, ist daher nicht nachvollziehbar.
wernerbehr - Mo Aug 7, 13:41
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Zu erreichen bin ich folgendermaßen:
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wernerbehr - Sa Jul 15, 14:40
16.06.2006
Männer in der ganzen Welt sitzen dieser Tage mit der Bierflasche in der Hand vor dem Fernseher oder der Großbildleinwand, während durchtrainierte Top-Fußballer um den Weltpokal spielen. Eine Studie der Universität Sussex in Großbritannien hat nun aufgezeigt, dass die männlichen Fans sich womöglich durch das Spiel trinken, als Ausgleich dafür, dass sie nicht im Spiel sind.
In der Studie wurden 31 so genannte Tiefeninterviews mit 18- bis 21-jährigen männlichen Bewohnern Londons durchgeführt, um zu erforschen, was männliches Verhalten für junge Männer bedeutet und wie dies ihr Gesundheitsverhalten beeinflusst. Dr. Richard de Visser, Leiter der Studie erklärt: „Das wirklich interessante der Studie ist die Idee, dass eine typisch männliche Verhaltensweise benutzt wird, um eine andere zu kompensieren. Beispielsweise könnten Männer, die nicht zufrieden sind mit ihren sportlichen Fähigkeiten, dies versuchen auszugleichen, indem sie maßlos trinken.“
Das Verhalten junger Männer ist in vielerlei Hinsicht riskant: Mit höherer Wahrscheinlichkeit als Frauen trinken sie übermäßig Alkohol, konsumieren sie illegale Drogen oder werden sie in Verkehrsunfälle verwickelt. Die Studie zeigt auf, dass Männer bestimmte Verhaltensweisen mit Männlichkeit verbinden. Demnach würden diese Verhaltensweisen, dazu verwendet, eine männliche Identität zu entwickeln und diese nach außen hin zu zeigen. Einige dieser Verhaltensweise wie Sport sind gesundheitsförderlich, andere nicht, wozu beispielsweise das Rauschtrinken zu zählen ist.
Den Ergebnissen zufolge versuchen einige Männer ihre maskuline Identität eher durch gesunde, andere durch weniger gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln. Massives Biertrinken des Fußballfans sei insofern als Ausgleich für mangelndes Vertrauen in das eigene männliche Verhalten, wie die eigenen sportlichen Fähigkeiten, zu interpretieren.
Quellen:
www4.eurekalert.org
persönlicher Kommentar:
Ich mag weder Fußball noch Alkohol.
wernerbehr - Sa Jul 1, 16:39
23.06.2006
Warum sind Menschen neugierig? Was treibt sie an, ihr Wissen zu vermehren? Amerikanische Forscher stellen eine neue Theorie vor. Demnach mache das Erlernen und Verstehen neuer Zusammenhänge regelrecht high, da im Moment der Erkenntnis im Gehirn körpereigene Drogen freigesetzt werden.
Irving Biederman und seine Kollege Edward Vessel vertreten die Ansicht, dass durch das Verstehen von Zusammenhängen ein Hochgefühl mit starkem Suchtpotenzial entstehe, das Menschen dazu antreibt, immer wieder nach neuem Wissen zu suchen.
Die Basis dieser Idee ist eine Entdeckung, die schon vor 25 Jahren gemacht wurde: In bestimmten Bereichen des Sehzentrums im Gehirn befinden sich ungewöhnlich viele Andockstellen für körpereigene Opiate. In diesen Hirnarealen werden Bilder erkannt, verarbeitet und interpretiert.
Beim Verstehen komplizierter Zusammenhänge oder dem Betrachten eines komplexen Kunstwerks würden diese Nervenzellen Hochgefühle auslösen. Biederman und sein Kollege schließen dies aufgrund einer Reihe von Untersuchungen an Freiwilligen. Dabei haben sie deren Gehirnen quasi beim Denken „zugeschaut“, indem sie ein spezielles bildgebendes Verfahren verwendeten, die Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Sie konnten damit auf Bildern von Gehirnen zeigen, dass die Hirnzellen beispielsweise besonders stark aktiviert werden, wenn eine Versuchsperson zum ersten Mal vor einem Bild stand, das sie sehr faszinierte. Je häufiger sich die Person jedoch das Bild ansah, desto geringer wurde die Faszination - und desto weniger aktiv waren die mit den Opiat-Andockstellen ausgestatteten Hirnregionen.
Wurde das Bild wiederholt betrachtet, verminderte sich die Nervenaktivität und damit auch die Opiatwirkung. Das starke Hochgefühl beim ersten Anblick des Bildes kann demnach nur wieder heraufbeschworen werden, wenn ein anderes Bild angeschaut wird, was einem suchtähnlichen Verhalten entspreche.
Quellen:
www.wissenschaft.de
www.americanscientist.org
wernerbehr - Sa Jul 1, 16:37
30.06.2006
Ein typisches Merkmal einer Kokainabhängigkeit ist das extreme Verlangen nach dem Konsum der Droge. Die zugrunde liegenden Mechanismen im Gehirn zeigen erstaunliche Parallelen zu den Vorgängen, die auch mit der Nahrungssuche zusammenhängen.
Studienleiterin Nora Volkow vom Brookhaven National Laboratory in Pennsylvania und ihr Team untersuchten die Vorgänge in Gehirn, die sich nachweisen lassen, wenn Kokainabhängige ein starkes Verlangen nach der Droge empfinden. Die Forscherinnen und Forscher führten die Studie an 18 Kokainabhängigen durch, denen sie zunächst ein neutrales Video mit Szenen aus der Natur und danach einen Film zeigten, in dem Personen Kokain kauften und konsumierten.
Währenddessen maßen sie mittels eines speziellen bildgebenden Verfahrens, der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die Ausschüttung von Dopamin, einem Botenstoff im Gehirn, der hauptsächlich mit Gefühlen wie Glückseligkeit oder Zufriedenheit in Verbindung gebracht wurde und beispielsweise beim Konsum psychoaktiver Substanzen freigesetzt wird.
Es zeigte sich, dass beim Anblick des Videos, in dem Kokainkonsum dargeboten wurde, deutlich mehr Dopamin ausgeschüttet wurde, als beim Betrachten des neutralen Films. Ebenso gaben die Probanden beim Schauen des Kokain-Films ein deutlich höheres Verlangen nach der Substanz an.
Das besondere an den Ergebnissen war die Hirnregion, in der die erhöhte Dopaminausschüttung gemessen wurde: Betroffen war ein Bereich, in dem auch beim Anblick bzw. dem Geruch des eigenen Lieblingsessens vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird. Die Forscher schließen daraus, dass eine Kokainabhängigkeit bzw. die Gier nach dem Konsum von Kokain denselben Mechanismen im Gehirn unterliegt wie diejenigen, die zur Nahrungssuche anspornen.
Quelle:
www.eurekalert.org
Journal of Neuroscience
wernerbehr - Sa Jul 1, 16:33
Juli 2006
Bei Frauen, die Drogen nehmen, ist die Schwangerschaft mit besonderen Risiken verbunden. Dies gilt für legale und illegale Drogen. Denn das ungeborene Kind ist an den Blutkreislauf der Mutter angeschlossen. Konsumiert eine schwangere Frau Drogen, können diese auf das ungeborene Kind übergehen. Das Kind kann dadurch schwere, mitunter lebenslange Schäden davon tragen. Bei Alkohol, Cannabis, Tabak, Ecstasy und Amphetaminen sowie bei Kokain/Crack sollte bei einer Schwangerschaft der Konsum sofort eingestellt werden, bei Opiaten wie Heroin wird empfohlen unter medizinischer Begleitung auf ein Substitutionsmedikament umzusteigen.
Keine Drogen in der Schwangerschaft
Es lässt sich wissenschaftlich nicht genau festlegen, ab welcher Menge und Häufigkeit die Einnahme der verschiedenen Drogen in der Schwangerschaft das Kind gefährden. Für schwangere Frauen oder solche, die es werden wollen, gibt es daher nur den einen Rat, gänzlich auf alle Drogen zu verzichten. Ein Sonderfall ist die Abhängigkeit von Opiaten.
Bei Drogenabhängigkeit
Eine bestehende Drogenabhängigkeit stellt die betroffenen Frauen vor besonderen Problemen. Einerseits stellt der Drogenkonsum eine Gefahr für die Gesundheit des Kindes da, anderseits liegt es in der Natur einer Abhängigkeit, dass der Verzicht auf den Konsum Probleme bereitet. Und eine Schwangerschaft löst oft besondere Belastungen aus, die sich wiederum ungünstig auf die Drogenabhängigkeit auswirken.
Während bei Alkohol, Tabak, Kokain/Crack, Ecstasy und Amphetaminen der sofortige Konsumstopp empfohlen wird, wird bei Opiaten wie Heroin davon abgeraten, es bei einer Abhängigkeit abrupt abzusetzen. Dies würde für das ungeborene Kind eine weitere Belastung darstellen. Es sollte bei Drogenabhängigkeit daher unbedingt professionelle Hilfe aufgesucht werden, um das weitere Vorgehen abzuklären. Hilfe finden betroffene Frauen bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt, bei einer Drogen- oder Suchtberatungsstelle oder beim Gesundheitsamt. In der Broschüre „Du bist schwanger - und nimmst Drogen?“ (pdf, 795 kB) finden drogenabhängige Schwangere weitere Infos zum Thema, allgemeine Informationen zum Thema Schwangerschaft sind unter www.schwanger-info.de zu finden.
Risiken und Folgen
Alkohol, Nikotin und illegale Drogen können unterschiedlich schwere Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben. Die möglichen Folgen reichen von leichten körperlichen und psychischen Schädigungen bis zu einer möglichen Totgeburt. In der Broschüre „Du bist schwanger - und nimmst Drogen?“ (pdf, 795 kB) findest du weitere Informationen hierzu.
wernerbehr - Sa Jul 1, 16:28
aus dem Abschnitt "Sucht- und Drogenpolitik" der
REGENBOGEN - Standpunkte
(verabschiedet auf der ordentlichen Mitgliederversammlung von REGENBOGEN - Für eine neue Linke am 31.3./1.4.2001)
Süchte sind ein gesellschaftliches Phänomen, manchmal erlaubt, akzeptiert oder sogar erwünscht (wie die Arbeitssucht), manchmal verfemt, stigmatisiert und kriminalisiert. Suchtverhalten ist immer problematisch, aber ein Abstinenzdogma und das rigorose Verbot bestimmter Formen des Rauschmittelkonsums sind völlig ungeeignete Antworten. Im Gegenteil: Kriminalisierung führt häufig erst zu den negativen Folgen von Abhängigkeit und Sucht, wie Verelendung, Beschaffungskriminalität oder Prostitution. Gleichzeitig muss deutlich gesagt werden, dass exzessiver Konsum harter wie weicher Drogen gesundheitsgefährdend ist, krank macht und häufig zu einer geringeren Lebenserwartung führt.
REGENBOGEN geht davon aus, dass die Vorstellung einer Gesellschaft ohne Rauschmittelkonsum und Suchtverhalten abwegig oder doppelmoralisch ist. Wir akzeptieren das "Recht auf Rausch" und treten für eine Entkriminalisierung aller Formen des Rauschmittelkonsums ein.
Für Menschen, die in Abhängigkeit von einem Rauschmittel geraten sind, braucht es ein funktionierendes Hilfesystem, das allen die Möglichkeit bietet, ihre Sucht zu überleben und auch einen Weg aus ihr herauszufinden.
Seit vier Jahren erleben wir ein kontinuierliches Roll-back in allen Bereichen der Drogen- und Suchthilfepolitik: Der versprochene szenenahe und bedarfsorientierte Ausbau der Gesundheitsräume wird verschleppt, zu Lasten der DrogenkonsumentInnen und der übrigen BewohnerInnen etwa in St. Georg oder dem Schanzenviertel. Auch der rot-grüne Senat setzt auf Vertreibung der offenen Drogenszenen, wohl wissend, dass Polizei und Bundesgrenzschutz das Problem nur von einem Viertel in das nächste verlagern. Das verstärkte Auftauchen von Crack wird vom Senat konsequent ignoriert. Drogen- und Suchthilfe orientiert sich zunehmend daran, Drogenszenen unsichtbar zu machen, aber nicht mehr in erster Linie daran, was die betroffenen Menschen zum (Über-)Leben brauchen.
Immer stärker wird die Tendenz der Sozialpolitik, ihre Verantwortung abzugeben und sie den Krankenkassen aufzubürden. Hilfe bekommen zunehmend nur diejenigen, die offiziell als "krank" akzeptiert werden. Das bedroht die Akkupunkturbehandlung genauso wie die Substitution. Erfolgreiche Hilfeeinrichtungen wie die ambulante Entgiftung Heroinabhängiger oder die Zentralambulanz für Betrunkene wurden vom rot-grünen Senat geschlossen oder rigoros zusammengekürzt. Sowohl im Bereich der legalen Drogen wie Alkohol und Tabak als auch im Bereich der stoffungebundenen Süchte wie etwa der Glücksspielsucht, findet eine Drogen- und Suchthilfepolitik in Hamburg nicht statt. Bei rund 14.000 KonsumentInnen illegaler Drogen, etwa 700 bis 1.000 Crack-RaucherInnen, geschätzten 40.000 – 50.000 AlkoholikerInnen, 8.000 Glücksspielsüchtigen, einer unbekannten Anzahl Medikamentenabhängiger, Essgestörter usw. steht die Hamburger Drogen- und Suchthilfepolitik vor dem Bankrott.
Rauschmittelkonsum und Suchtverhalten wird nur noch als individuelle Krankheit wahrgenommen, aber nicht mehr als gesellschaftliches Problem. Dabei sind Kokain, Partydrogen, Esssucht, Glücksspiel- oder Arbeitssucht typische Symptome der heutigen Spassgesellschaft und ihrer Ideale von Schönheit, Flexibilität und Leistungsfähigkeit.
Egal, um welchen Bereich es geht: Drogen- und Suchthilfepolitik muss in erster Linie danach fragen, wie den betroffenen Menschen in ihrer schwierigen Lebenssituation geholfen werden kann. Dazu gehört auch der VerbraucherInnenschutz und die VerbraucherInnenberatung bei illegalen Drogen einschließlich der so genannter Designer-Drogen. Und letztlich darf auch der Drogenhandel nicht tabuisiert werden. Für Abhängige ist der Dealer überlebensnotwendig, das gilt für Heroin wie für Alkohol. Der wirksamste Schritt zur Hilfe ist also die kontrollierte Abgabe aller Rauschmittel.
REGENBOGEN tritt in Hamburg ein für:
* eine szenenahe und bedarfsgerechte Ausweitung von Gesundheitsräumen, die außerdem auf veränderte Konsumgewohnheiten wie Kokain und Crack angemessen reagieren können. Gesundheitsräume sind keine Verwahranstalten, sondern müssen ein attraktives Angebot für DrogenkonsumentInnen sein
* innovative Maßnahmen und Konzepte im Bereich der Glücksspielsucht, etwa nach dem Vorbild Schleswig-Holsteins
* eine differenzierte, bedarfs- und fachgerechte Ausstattung von Beratungsstellen, die Frauen mit Essstörungen und anderen frauenspezifischen Süchten ein Hilfsangebot bieten
* die Sicherung und den Ausbau der Zentralambulanz für Betrunkene und anderer niedrigschwelliger Hilfeangebote im Alkoholbereich
* ein Drogen-Checking und andere VerbraucherInnenschutzmaßnahmen für DrogenkonsumentInnen, für die Sicherung und den Ausbau der Akkupunkturbehandlung und für innovative Hilfeangebote für Crack-KonsumentInnen
* spezifische niedrigschwellige Angebote für Frauen und MigrantInnen
* die völlige Legalisierung so genannter weicher Drogen
* eine Ausweitung des Methadonprogramms.
wernerbehr - Fr Jun 30, 19:21
Der Anfang unter Pemberton
Erfunden wurde Coca-Cola von John Stith Pemberton. Der Kriegsveteran und Pharmazeut aus Atlanta braute mit Wein, Kolanüssen, Damiana und einem Extrakt aus den Blättern der Kokapflanze einen Sirup als Mittel gegen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Depressionen, das er Pemberton's French Wine Coca nannte. Vorbild hierfür war der beliebte Vin Mariani. Sein Ziel war es, durch das enthaltene Kokain einen Ersatz für das damals beliebte, aber mit Nebenwirkungen behaftete Morphium zu finden. Nachdem am 25. November 1885 Atlanta und Fulton County beschlossen hatten, die Prohibition am 1. Juli 1886 versuchsweise für zwei Jahre einzuführen, war Pemberton gezwungen, den Wein aus dem Getränk zu nehmen und so Coca-Cola zu erfinden.
Mit Sodawasser gemischt wurde der Sirup erstmals am 8. Mai 1886 als Getränk in Jacob's Pharmacy in Atlanta für 5 Cent pro Glas verkauft. Es wurde damals nicht als Erfrischungsgetränk, sondern als Medizin verkauft. In Apotheken und den damals beliebten Soda-Bars vertrieben, verkaufte man am Anfang täglich im Durchschnitt nur 13 Gläser.
Der Aufstieg unter Candler
Nachdem Pemberton, vermutlich um sich Geld für seine Morphiumsucht zu beschaffen, das Rezept und die Rechte an Coca-Cola mehrfach verkauft hatte, verschaffte sich nach mehreren Irrungen und vermutlich auch Betrügereien am 30. August 1888, kurz nach dem Tod des Erfinders, der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler die legale Mehrheit an der Marke. Insgesamt hatte er $2.300 für die gesamten Rechte bezahlt. 1892 gründete er The Coca-Cola Company. Ein Jahr später ließ Candler Coca-Cola als Marke schützen und vermarktete sein Produkt schon 1895 in den gesamten USA und seit 1896 auch im benachbarten Ausland. Einer seiner Partner war Frank M. Robinson, Pembertons Buchhalter, der aus Enttäuschung darüber, von Pemberton beim Verkauf der Coca-Cola-Rechte übergangen worden zu sein, Candler erst das Rezept zukommen ließ und später die Produktion und vor allem Werbung von Coca-Cola organisierte. Da in den USA in immer mehr Bundesstaaten die Prohibition galt, hatte Coca-Cola es nicht schwer, sich mit seinem Verkaufspreis von einem Nickel (5 Cent) als „Ersatzdroge“ durchzusetzen.
Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts Coca-Cola schon vereinzelt unter Verwendung des Sirups in Flaschen abgefüllt wurde, kam das Geschäft damit erst 1899, nach der Einführung von Kronkorken, richtig in Fahrt. In der Annahme, Coca-Cola sei hauptsächlich für Soda-Bars bestimmt, gab Candler die Rechte zur Abfüllung praktisch zum Nulltarif an Franklin Thomas und Joseph Brown Whitehead ab. Diese gründeten die Coca-Cola Bottling Co. und belieferten bald die gesamten Vereinigten Staaten. Coca-Cola wurde bald nicht mehr nur von der urbanen Oberschicht in Soda-Bars, sondern vor allem auch von der Landbevölkerung und Schwarzen getrunken.
Der gesellschaftliche Erfolg unter Woodruff
Im Januar 1916 übergab Asa Candler die Führung des Geschäfts an seinen Sohn Howard. An Weihnachten des Jahres vermachte Asa Candler seinen Verwandten seine 90 % der stimmberechtigten Aktien bis auf sieben Stück. Jedoch schon 1919 verkaufte Howard Candler hinter dem Rücken des Vaters die Coca-Cola-Company an ein Konsortium um Ernest Woodruff und Eugene Stetson für 25 Mio. $ weiter.
1923 trat Robert W. Woodruff, der Sohn von Ernest Woodruff, seinen Job als neuer Präsident der Coca-Cola-Company an. Unter seiner Führung sollten die Firma und ihre Coca-Cola das werden, was der Journalist William Allen White später das „sublimierte Wesen Amerikas“ nennen sollte. Sein Ziel war es, dass Coca-Cola nie mehr als „eine Armeslänge von der Lust“ entfernt sein dürfe, und es weltweit zu verbreiten, wofür 1926 das Foreign Sales Department – später The Coca-Cola Export Corporation – gründete.
Während des 2. Weltkrieges wurde in den USA Zucker rationiert. Trotzdem versprach der damalige Chef Robert Woodruff für jeden Soldaten eine Coke für 5 Ct. Das war der Anfang einer engen Beziehung zwischen dem Militär und der Coca-Cola Company. So wurden in der Folgezeit auf Befehl des amerikanischen Generals Eisenhower („Eisenhower Cable“) 64 Abfüllanlagen in Übersee errichtet und 248 Coca-Cola-Angestellte abgestellt, die, ohne dass sie gedient haben mussten, zu Offizieren ernannt wurden, um die Versorgung mit Coca-Cola sicherzustellen, das als Rückgrat der Moral der Soldaten galt. Diese Angestellten hatten den Rang eines „Technical Officers“, ein Begriff, der für Panzer-Techniker geschaffen wurde. So kam es auch, dass im Krieg drei Coca-Cola-Techniker starben, vermutlich da ihr Flugzeug abgeschossen wurde. Für das Militär füllte man Coca-Cola 1950 auch zum ersten Mal in Dosen ab.
wernerbehr - Do Mai 11, 12:12
Coca-Cola ist der als Warenzeichen eingetragene Name für ein koffein- und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Es ist die weltweit erste und umsatzstärkste Cola-Marke. Inhaber ist The Coca-Cola Company aus Atlanta in den USA, der größte Softdrinkhersteller weltweit.
>Der „Coca-Cola“-Schriftzug ist eines der bekanntesten Embleme der Welt und Ikone des westlichen Lebensstils.
wernerbehr - Do Mai 11, 12:06
Mit Kinderpornos im Netz werden jedes Jahr vier Milliarden Schilling umgesetzt
Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Pornographie im Internet schlagartig zu einem Thema, das die Welt bewegte: Am 16. Juli des Vorjahrs war der Kinderpornoring von Zandvoort aufgeflogen. Fahnder sichteten wochenlang brutale Videos und Fotoserien, der als Gutachter eingesetzte Kinderpsychiater Wim Wolters sprach von den „schrecklichsten Fotos“ seiner Laufbahn, und die Jagd nach Käufern und Komplizen hielt Europa in Atem. Sex im Netz, bislang für mehr als die Hälfte aller Internet-User beliebtes Steckenpferd, war in eine völlig andere Dimension entrückt worden. Und wenig später folgte der zweite Schlag gegen die virtuellen Pornohändler: Im Rahmen der „Operation Cathedral“ starteten 300 Fahnder zeitgleich um 6 Uhr früh mitteleuropäischer Zeit Hausdurchsuchungen bei 100 Verdächtigen in 21 Staaten. Ziel dieser Aktion: Die Zerschlagung des „Wonderland“, einer Internet-Tausch- und Verkaufsbörse für Pädophile aus aller Welt. Die einzige auch in Österreich durchgeführte Hausdurchsuchung blieb erfolglos.
Siehe auch:
www1.anti-kinderporno.de
wernerbehr - Mi Mai 10, 12:27
Dem Thujon werden Wirkungen wie ausgeprägte Erregung des vegetativen Nervensystems, Bewusstlosigkeit, Krämpfe beziehungsweise unwillkürliche Muskelkontraktionen zugeschrieben. Damit hat es eine nahezu identische Wirkung wie Kampfer. Beide Substanzen finden in der Medizin Verwendung als Epileptika, zur künstlichen Erzeugung von Krämpfen. Ob und in welchem Maße Thujon bei der Wirkung von Absinth eine Rolle spielt, ist noch umstritten. Bisher geht man davon aus, dass Thujon an sich, in den bisherigen Konzentrationen, eine untergeordnete Rolle spielt.
Bei simultaner Aufnahme mit Ethanol ergeben sich vermutlich einander abschwächende Effekte. Im Vergleich zur reinen Ethanolwirkung könnte demnach, durch die Kombination beider Substanzen (Alkohol und Thujon), ein abgeschwächter Rauschzustand erreicht werden.
Sicher ist, dass Thujon und andere im Absinth enthaltenen Terpene zusammen mit dem hohen Alkoholgehalt einen Porphyrin-Anfall auslösen können (Stoffwechselstörung mit gestörter Porphyrin-Synthese im blutbildenden System). Porphyrin ist ein Baustein des Hämoglobins. Die Beeinflussung der Bildung des Blutfarbstoffes ist besonders für jene Menschen gefährlich, die bereits einen angeborenen Enzymdefekt im blutbildenden System der Leber aufweisen.
wernerbehr - Di Mai 9, 10:52
Picasso schuf mit und über den Absinth einige bedeutende Werke
Seine Blütezeit hatte das berauschende Getränk Mitte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in Südeuropa (insbesondere in Frankreich und der Schweiz).
In den so genannten 'intellektuellen Kreisen' war es besonders beliebt. Van Gogh, Picasso, Oskar Wilde und zahlreiche andere Kunstschaffende ließen sich angeblich durch diesen Trunk berauschen. Es wird sogar vermutet, dass sich Van Gogh im Absinth-Rausch sein Ohr abschnitt.
Die Wirkung von Absinth wird in erster Linie dem extrem hohen Alkoholgehalt zugeschrieben. Viele Symptome, die man beim 'Absinthismus' beobachtet, stimmen mit denen des Alkoholismus überein. Die beobachteten Sehstörungen und Erblindungen beim Absinth-Genuss können der Verwendung von minderwertigem Alkohol (Methanol) zugeschrieben werden.
wernerbehr - Di Mai 9, 10:43
Es wird davon ausgegangen, dass wermuthaltige Getränke bereits sehr früh Verwendung fanden. Damals wurden die Extrakte jedoch auf primitive Weise (Auskochen in Wasser oder alkoholischer Lösung) gewonnen. Ihre Konzentration war dementsprechend gering. Das änderte sich als man im 16. Jahrhundert die Wasserdampfdestillation entdeckte. Denn von nun an gelang die Herstellung einer hochkonzentrierten Essenz.
wernerbehr - Di Mai 9, 10:37